Der kommende 25. Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) sorgt schon jetzt für Unruhe in den Fluren des NDR. Während die Politik über Beitragsstabilität diskutiert, ist für uns eines klar: Die Rechnung darf nicht wieder von den Beschäftigten bezahlt werden. Wir blicken auf das, was uns in der Tarifrunde im nächsten Jahr erwartet.
Es ist das alte Spiel, und wir kennen es nur zu gut: Sobald die KEF ihre Berechnungen vorlegt oder auch nur andeutet, wird in den Geschäftsleitungen der Anstalten der Rotstift gespitzt. Für den 25. KEF-Bericht zeichnet sich bereits ab, dass der finanzielle Spielraum für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eng bemessen sein wird. Die Politik drängt auf „Beitragsstabilität“, und die Anstalten melden „Optimierungsbedarf“.
Doch was in Hochglanzpapieren „Strukturreform“ oder „Synergieeffekt“ genannt wird, heißt für die Belegschaft oft schlicht: Mehr Arbeit für weniger Leute – und das bei sinkender Kaufkraft.
Die Ausgangslage für die Tarifverhandlungen
Die Geschäftsleitung des NDR wird den kommenden KEF-Bericht voraussichtlich wie ein Schutzschild vor sich hertragen. Wir hören die Argumente schon jetzt: „Die KEF gibt uns keinen Spielraum für Gehaltserhöhungen“ oder „Wir müssen erst sparen, bevor wir verteilen können.“
Als VRFF im NDR sagen wir dazu ganz deutlich: Nein!
Tarifverhandlungen finden nicht im luftleeren Raum statt, und sie sind auch kein reiner Vollzug von KEF-Empfehlungen. Unsere Arbeit hat einen Wert. Und dieser Wert muss gesichert werden – unabhängig von politischen Ränkespielen um den Rundfunkbeitrag.
Unsere Forderungen bleiben klar
Wir blicken auf Jahre zurück, in denen die Inflation Löcher in die Haushaltskassen der Kolleginnen und Kollegen gefressen hat. Ein „Weiter so“ oder erneute Nullrunden, die mit Einmalzahlungen kaschiert werden, sind für uns keine Option.
Für die kommende Tarifrunde leiten wir aus der Situation folgende Haltung ab:
- Echter Inflationsausgleich: Die Lebenshaltungskosten sind dauerhaft gestiegen. Tabellenwirksame Erhöhungen sind daher unverzichtbar. Einmalzahlungen verpuffen, die Preise bleiben.
- Entlastung statt Verdichtung: Wenn der NDR sparen muss, darf das nicht bedeuten, dass drei Leute die Arbeit von fünf machen. Gute Programme brauchen Zeit und Personal.
- Attraktivität sichern: Der NDR konkurriert mit privaten Medien und Tech-Giganten um Fachkräfte. Wer hier nur den Rotstift ansetzt, verliert die besten Köpfe.
Fazit: Jetzt Kräfte bündeln!
Der 25. KEF-Bericht wird kein Wunschkonzert für den NDR. Aber er darf auch kein Kündigungsschreiben für faire Arbeitsbedingungen sein. Die Arbeitgeberseite wird versuchen, die Verantwortung auf die KEF und die Politik zu schieben.
Wir müssen uns darauf einstellen, dass die kommende Tarifrunde hart wird. Vielleicht härter als die letzte. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt zusammenstehen. Eine starke Gewerkschaft ist die einzige Antwort auf magere Angebote.
Diskutiert mit uns, bringt euch ein – und vor allem: Sprecht mit Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht organisiert sind. Wir werden jede Stimme brauchen.
VRFF im NDR – Wir machen Druck, damit der Wert unserer Arbeit erhalten bleibt.
