Bericht über die Mitgliederversammlung der VRFF Betriebsgruppe Norddeutscher Rundfunk
Die Mitgliederversammlung der VRFF Betriebsgruppe des Norddeutschen Rundfunks fand am Freitag, den 5. April, um 10 Uhr statt. Insgesamt nahmen 34 Mitglieder an der Versammlung teil, darunter wichtige Persönlichkeiten wie Thomas Treff, Landesbundvorsitzender des dbb hamburg, und Dagmar Bahr, stellvertretende Vorsitzende vom VRFF Bundvorstand.
Zusätzlich zu den Entwicklungen des Vorstands wurden während der Versammlung auch die Aktivitäten der Betriebsgruppe im vergangenen Jahr beleuchtet. Es wurde berichtet, dass die Betriebsgruppe die ALfA-Liste bei den Personalratswahlen unterstützt hat. Diese konnte mit der Unterstützung ihre Sitze sowohl im Personalrat Hamburg, als auch im Gesamtpersonalrat verdoppeln. Des Weiteren nahmen Mitglieder an verschiedenen Seminaren teil, darunter solche zu den Themen Tarif- und Streikrecht, dem Personalräte-Netzwerk, den Bundes-Vorstandssitzungen (BU-VO), Verhandlungstraining, sowie Sitzungen der VRFF-Bundestarifkommission und der dbb-Landestarifkommission. Auch die umfangreiche Arbeit der betriebsgruppeneigenen Tarifkommission im Vorlauf zu den aktuellen Tarifverhandlungen wurde beleuchtet.
Besonders hervorgehoben wurde die gemeinsame Initiative mit anderen Gewerkschaften, die Flugblätter „Demo gegen Feinde der Pressefreiheit“ und „Feinde der Pressefreiheit müssen draußen bleiben“ gemeinsam zu veröffentlichen. Diese Aktion unterstreicht das Engagement der Betriebsgruppe für soziale und gesellschaftliche Belange über den eigenen Bereich hinaus. Sowohl an den Demonstrationen vor dem NDR-Haupteingang wurde gewerkschaftsübergreifend in blauen VRFF-Westen mit protestiert, als auch das VRFF-Banner „Wir gegen Rechts“, welches bei der Großdemo gegen Rechtsextremismus in Hamburg getragen wurde, wurde erneut hochgehalten.
Des Weiteren wurde ein beachtlicher Mitgliederzuwachs von 15% im letzten Jahr verzeichnet, was auf das wachsende Vertrauen und Interesse an der Arbeit der Betriebsgruppe hinweist. Jedoch wurden auch drei Rechtschutzfälle in den letzten 12 Monaten verzeichnet, was die fortlaufende Bedeutung der Rechtsberatung und -unterstützung innerhalb der Gruppe betont. Diese Berichte spiegeln das vielfältige Engagement und die Leistungsfähigkeit der Betriebsgruppe wider, die sich nicht nur für die Interessen der Mitglieder einsetzt, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und sich aktiv an gewerkschaftlichen sowie sozialen Bewegungen beteiligt.
Ein bedeutendes Ereignis dieser Versammlung war die Niederlegung der Funktion des Vorsitzenden nach vier Jahren im Amt durch Rolf Rainer Gecks, der in diesem Sommer in den verdienten Ruhestand treten wird. Gecks erklärte jedoch, dass er seinem Nachfolger auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen werde. Als Anerkennung für ihr Engagement bei der Gründung und dem Aufbau der Betriebsgruppe wurden sowohl Rolf Rainer Gecks als auch Horst Rohwetter einstimmig zu Ehrenmitgliedern gewählt.
Die Versammlung wählte Jens Kunze einstimmig zum neuen Vorsitzenden. An seiner Seite stehen weiterhin Björn von Mateffy, als 1. Stellvertreter und Tarifbeauftragter und neu gewählt, Andreas Korbmann, als 2. Stellvertreter. Frederik Keunecke übernimmt das Amt des Schatzmeisters von Thorsten Geselle, der aufgrund seines Ruhestands kürzer treten möchte. Zusätzlich zu den bereits im Amt befindlichen Vorstandsmitgliedern Francisco José Maneiro Ruibal, Andrew Miller und Heiko Schulz wurden Melanie Burgemeister, Daniel Buresch, Alexander Eckert und Georg Kowallek neu in den Vorstand gewählt. Der geschäftsführende Vorstand besteht nun aus neun Personen.
In seinem Gastbeitrag lobte Thomas Treff die seit zwei Jahren bestehende enge Zusammenarbeit mit dem dbb hamburg. Vom Gewerkschaftstag 2023 bis in die Landestarifkommission und auch in die Tarifverhandlungen vom Hamburger Flughafen bringen dich Betriebsgruppenmitglieder engagiert ein. Dagmar Bahr vom VRFF-Bundesvorstand wies in ihrem Gastbeitrag auf die bevorstehenden bundesweiten Tarifverhandlungen bei ARD und ZDF hin, die parallel stattfinden werden, auf die neue Vereinssoftware im Bund und auf kommende Seminare.
Eine kontroverse Diskussion entstand bezüglich der Notwendigkeit von Arbeitskampfmaßnahmen. Die Betriebsgruppe ist bisher noch nicht sehr streikerfahren. Es wurde argumentiert, dass ein Warnstreik nicht nur der NDR-Geschäftsleitung signalisieren würde, dass durch die Inflation das Geld in den Taschen der Mitarbeitenden knapp geworden ist und es alle sehr spüren, sondern eine öffentlichkeitswirksame Streikmaßnahme auch dazu beiträgt, die Geschäftsleitung in der Öffentlichkeit zu unterstützen, dass ein vergleichbarer Abschluss zum öffentlichen Dienst der Länder wichtig und notwendig ist. Dieser Abschluss liegt bei mindestens 200 EUR und 5,5%, insgesamt aber mindestens 340 EUR für 25 Monate.
Die Mitgliederversammlung endete nach einer konstruktiven Diskussion und wichtigen Entscheidungen für die Zukunft der Betriebsgruppe.
Titelfoto: Georg Kowallek, Fotos unten: Dagmar Bahr