Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
heute ist der 114. Weltfrauentag, ein Anlass sich darüber zu freuen was in den letzten Jahrzehnten für die weltweite Gleichberechtigung der Geschlechter erreicht wurde und ein Tag der uns weiterhin das Bewusstsein geben sollte auch in Zukunft für die Rechte der Frauen weltweit aktiv zu sein.
Für mich persönlich hatte dieser Tag lange Zeit keine allzu wichtige Bedeutung (als im Westen 1982 geborene und aufgewachsene Frau, ohne familiäre Kontakte zu Menschen in Ostdeutschland) spielte bei uns daheim eher der Muttertag eine Rolle. Erst als ich meinen Partner (1971 in Ost-Berlin geboren und aufgewachsen) kennenlernte und er mich zum ersten Mal zum Frauentag beglückwünschte, wurde mir bewusst, dass es da wohl einen Unterschied in Hinblick auf die Wichtigkeit dieses Tages zwischen Ost- und Westdeutschland gibt.
Und ja, den gab es. Umso schöner, dass sich Zeiten ändern und der Weltfrauentag sowohl in ganz Deutschland als auch in der gesamten Welt immer mehr in den Focus rückt.
„Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen und weltweit Frauen und Mädchen zu stärken, sind dennoch die unerledigten Aufgaben unserer Generation. Es ist an der Zeit, das zu ändern“
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, aus dem Jahr 2018
Erst wenn eine Gleichberechtigung in allen Bereichen des Lebens-im Berufsleben, in der Gesellschaft und vor dem Gesetz erreicht ist, sind wir am Ziel angekommen, denn keine Gesellschaft ist ohne die Leistung der Frauen tragfähig.
Doch damit sich diese Umstände ändern ist eines unerlässlich. Nur wenn auch Männer sich öffentlich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau aussprechen, können langfristig kulturelle und traditionelle Barrieren überwunden werden. Feminismus bedeutet nämlich nicht die einseitige Stärkung von Frauenrechten, sondern vielmehr sich auf Augenhöhe zu begegnen.
„So ist das Leben und so muss man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd, trotz alledem.“
Rosa Luxemburg
Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, in diesem Sinne …zusammenhalten, sich vernetzten und tapfer bleiben…weiter so! Es ist schon viel erreicht, Gratulation!
Eure Frauenbeauftragte der VRFF – Betriebsgruppe Norddeutscher Rundfunk
Melanie Burgemeister
Und für alle die es interessiert, hier noch ein paar Fakten und Historisches zum Weltfrauentag:
- der 1. Weltfrauentag war am 19.03.1911
- der Tag steht für die Rechte der Frauen und ihren Kampf für Gleichberechtigung
- ein gesetzlich anerkannter Feiertag in 29 Ländern ( in Deutschland bisher nur in Berlin seit 2019 und in Mecklenburg-Vorpommern seit 2023)
- rote Nelken als Symbol für Gleichberechtigung ( inspiriert und übernommen von der Arbeiterbewegung)
- die Idee des internationalen Frauentages stammt von Clara Zetkin( deutsche, sozialistische Politikerin und Frauenrechtlerin ); zentrales Ziel war damals das Wahlrecht für Frauen, welches erstmals 1919 durch die aktive und passive Teilnahme von Frauen an Wahlen erreicht wurde
- Verbot des Frauentages während der Nazi-Zeit; die Nazis beschränkten sich auf die Rolle der Ehefrau und Mutter und ersetzten den Frauentag durch den Muttertag
- nach der Zeit des 3.Reiches hatte im Westen der Muttertag bestand wohingegen im Osten der Frauentag, in Abgrenzung zum im Westen zunehmend kommerziellen Muttertag, die wichtigere Bedeutung einnahm;
- in der BRD wurde der Frauentag erst Ende der 60er Jahre durch Frauenbewegungen wiederbelebt mit den Zielen der sexuellen Selbstbestimmung wie das Recht auf die Pille oder die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften